Sprache: Was Ukrainisch vom Russisch unterscheidet

In der Ukraine spricht man Ukrainisch – ein Großteil beherrscht die Grundlagen der russischen Sprache, Millionen als Mutter- und Alltagssprache. Dass sich die beiden Sprachen sehr ähnlich wären, ist aber falsch.

Beide Sprachen entstammen dem Altostslawischen, das im mittelalterlichen Großreich “Kiewer Rus” gesprochen wurde. Nach dessen Zerfall entwickelten sich beide Sprachen aber in verschiedene Richtungen. Ukrainisch mischte sich etwa mit dem Polnischen, dem Ungarischen, sogar mit dem Österreichischen. Russisch wurde hingegen um Moskau herum gesprochen. Ab 1917 wurden beide Völker in der Sowjetunion vereint. Zunächst wurde die ukrainische Sprache gefördert, ab den 1930er Jahren wurde sie hingegen unterdrückt. Russisch, Amtssprache der UdSSR, wurde auch im Alltag der ukrainischen Teilrepublik eingeführt. Ab 1991, dem Zerfall der Sowjetunion, entwickelte sich Ukrainisch wieder.

Heute sind es zwei unterschiedliche Sprachen, in der Ukraine sprechen im Alltag trotzdem noch viele Russisch, vor allem im Osten. Unterschiede gibt es bereits im Alphabet, weitgehend dann auch in der Aussprache. Die Grammatik – wenn auch ähnlich – weist Unterschiede auf, teilweise haben die gleichen Wörter auch andere Bedeutungen. Zwei Drittel des ukrainischen Wortschatzes entstammen dem Russischen.

Der verbreitete Glaube, die beiden Sprachen wären also fast gleich, ist daher falsch. Durchaus können Muttersprachler der beiden Sprachen die jeweils andere zu einem gewissen Teil verstehen. Während aber in Folge der Sowjetzeit viele Ukrainer Russisch sprechen, wird in Russland kaum Ukrainisch gesprochen.

Quellen:

2.016