LGBTQ – endlich frei sein?
Viele Menschen in der Ukraine sowie in anderen ost-europäischen Ländern sind konservativ und religiös; Viele gehören einer orthodoxen oder katholischen Kirche an. Ihr Glaube ist oft sehr streng! Leider bedeutet das für viele Menschen etwas Schlimmes: sie können sich nicht selbst verwirklichen. Ob Transgender, lesbisch oder einfach “anders” als der Durchschnitt … Doch in Deutschland sieht es besser aus: hier gibt es keinen weit verbreiteten, strengen Glauben mehr. Jeder darf sich selbst verwirklichen!
Liebe, wen du willst! Deutschland ist bunt.
2001 traten die Niederlande (Holland) als Vorbild voran, mit der Zeit folgten andere EU-Länder; und in Deutschland wurde die Ehe für alle schließlich 2017 gesetzlich festgelegt. In Deutschland darf jeder so sein, wie er will und lieben, wen er will. Auch ist es möglich, als homosexuelles Paar ein Kind zu adoptieren. Viele junge Erwachsene trauen sich nicht, sich vor ihrer Familie zu outen, da sie damit rechnen, sonst verstoßen zu werden und alleine dazustehen. Hilfe vom Staat oder gemeinnützigen Organisation ist in konservativen Ländern kaum zu erwarten. In Deutschland gibt es für Jeden eine Hilfe, ob beim Outing vor den Eltern oder bei der Suche nach Gleichgesinnten. Auch ukrainischen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in Deutschland – aufgrund ihrer Geschlechtsidentität – Probleme mit ihren Familien haben, kann geholfen werden. Zum Beispiel gibt es Sozialarbeiter, die zwischen der Familie und dem Kind vermitteln können.
Kind von Satan? Michael ist einer davon.
Er ist seit einigen Monaten in Norddeutschland und berichtete der Redaktion, dass seine Eltern sehr, sehr streng konservativ und katholisch sind. Sie meinen, dass so etwas wie Transsexualität nicht existiert. Es wäre eine Sünde: ihr Sohn wäre ein Satans-Kind und gehöre umerzogen. Sie sagten Michael, wenn er nicht anerkennen würde, dass er eigentlich (laut seinen Eltern) ein Mädchen ist, kann es passieren, dass er enterbt, sowie aus der Familie ausgeschlossen wird und noch andere schlimme Konsequenzen zu befürchten hat.
Davor hat er Angst. Ausgestoßen aus der Gemeinschaft, ohne Freunde und Familie, ist das Leben sehr sehr schwer in der Ukraine, wie Anderswo auch. Dort auf Hilfe zu treffen, ist kaum möglich, da der konservative Gedanke übers ganze Land verbreitet ist, erzählte er. Auch der Staat will nicht wirklich helfen. Dieser ist genauso, wie das ganze Land, eher gegen LGBTQ und gegen Transgender-Personen.
Michael wurde geschlagen und in seine biologische Geschlechterrolle hinein gezwungen. Auch drohte seine Familie damit, ihn in ein sogenanntes “Erziehungscamp” zu schicken. In solchen Camps wird den Kindern ein gewisses Verhalten und eine katholische Lebensweise aufgezwungen. Kinder werden dort sehr schlimm bestraft, wenn sie sich nicht an diese Vorschriften und das Idealbild der Glaubensgemeinschaft halten.
Zum Glück gibt es in Deutschland Hilfe für Betroffene.
Es gibt Unterstützung, Therapien und viele Menschen, die versuchen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, sich selbst zu verwirklichen. Auch werden Transgender-Kinder in Deutschland überall akzeptiert, laut Gesetz und in der Regel auch von der Gesellschaft. Leider gibt es natürlich immer noch einige Leute, die gegen Homosexuelle, Transgender und Co. sind. In Deutschland ist jedoch per Gesetz festgelegt, dass jeder so sein darf er/sie/they will und, dass jeder die Hilfe und den Schutz bekommt den er/sie/they benötigt. Keiner wird alleine gelassen, sondern bekommt Hilfe vom Staat und vielen freiwilligen Helfern.
Auch Michael hat in Deutschland von einer Sozialarbeiterin Hilfe bekommen und nun kann sich seine Mutter nicht mehr dagegen stellen, dass Michael seinen Weg geht. Endlich kann er seinen Traum verwirklichen und er selbst sein. Hier in Deutschland kann er demnächst, wenn er 18 wird, mit der Testosteron-Hormontherapie beginnen. Darauf freut er sich schon sehr und hofft, in Zukunft mit seiner Mutter friedlich zusammen leben zu können und eine Einigung zu finden. Bei den Gesprächen mit ihr, hilft auch die Sozialarbeiterin.
Tipp: es gibt auch den Verein Queere-Nothilfe-Ukraine.de
Natürlich erlebt die LGBTQ-Gemeinde auch in Deutschland Diskriminierung und Gewalt, insbesondere auf der Straße und in Bus & Bahn. Siehe hier.
Quellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_der_Ukraine#Orthodoxe_Kirche_der_Ukraine
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