Geschwisterkrieg in Europa
“Russen und Ukrainer waren bisher immer Freunde” sagte eine Ukrainerin mal zur Redaktion. Auch sie flüchtete direkt nach dem 24.02.2022 – der Tag, an dem der Ukraine-Kriege anfing. Ein Schocker. Die Tagesschau berichtete über erste Angriffe in Mariupol, Charkiw, Lwiw und Kiew. Von da an: tagtägliche Angriffe auf Infrastruktur, Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen. Ein Land wird zerstört. Die alte Freundschaft ist zerbrochen.
Es hört und hört nicht auf!
Millionen Menschen flüchten, sie wissen nicht, was kommt, was wird. Sie wissen nicht, ob sie jemals wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Seit 10 Monaten sehen wir jeden Tag Bilder, hören Geschichten über das, was in der Ukraine vor sich geht. Wir sehen das Leid, die Zerstörung, die Angst und Verzweiflung. Aber was ist eigentlich mit den Menschen in Russland? Sind die glücklich? Ganz sicher: nein. Auch die Menschen in Russland leiden unter den Folgen des Krieges und auch hier nicht nur unter der wirtschaftlichen Situation und dem fehlenden Geld – “Alle Mütter wollen, dass ihre Kinder leben und sie nicht als Soldaten an die Front schicken – da bin ich mir sicher!”, meinte unser Coach. In Freiheit sollten sie leben; in guter Verbindung mit den Nachbarn, über die Landesgrenzen hinaus.
Vielleicht haben sie in der Ukraine Verwandte oder liebe Menschen, die sich von ihnen abwenden? Und nicht nur in der Ukraine. Manche Menschen haben Verwandte in anderen europäischen Ländern, die sie aber nicht besuchen und ihnen keinen Trost spenden können, weil die Grenzen geschlossen sind und es keine Möglichkeit gibt, ins Land zu kommen. Was machen die Menschen dann, wenn sie ihre Geliebten nicht sehen können, was ist das für ein Schmerz, den die Menschen sowohl in der Ukraine, als auch in Russland verspüren? Wie ist es, das Leben in Freiheit und alte Freunde verloren zu haben, weil ein einziger Mensch nicht bei Sinnen ist und beschloss, mit Waffen zu schießen, anstatt zu Reden?
Die Frage ist:
Wird es irgendwann möglich sein, dass beide Länder, beide Völker irgendwann wieder auf menschlicher Ebene zueinander finden? Denn sie teilen viel. Ihre Mentalität, ihre Sprache und ihren Schmerz.
Ein Kommentar von Milena
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