G20-Gipfel: Ukraine-Krieg Hauptthema oder nicht?
Die Staats- und Regierungschefs der G20 kommen auf Bali zu einem zweitägigen Gipfeltreffen (15./16.11.22) zusammen, das vom indonesischen G20-Vorsitz ausgerichtet wird. Unter dem Motto „Recover Together, Recover Stronger“ (Gemeinsam erholen, gestärkt erholen) werden die Staats- und Regierungschefs die drei Prioritäten Indonesiens und vieles mehr diskutieren:
- globale Gesundheitsarchitektur
- digitaler Wandel
- nachhaltige Energiewende
Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, sprach in seiner öffentlichen Kundgebung vorher überwiegend von Russlands Krieg in der Ukraine, den Folgen für Menschen und Wirtschaft, hier insbesondere über dadurch ausgelöste Hungersnöte und die Energiekrise.
Die G20 arbeitet seit 2009 an wirtschaftlicher Zusammenarbeit.
Die Gruppe der Zwanzig (G20) bildet ein zwischenstaatliches Forum, das die größten Volkswirtschaften der Welt miteinander verbindet. Die führenden Industrie- und Schwellenländer stimmen sich dort über die notwendigen wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen ab.
Laut der Bundesregierung repräsentieren die G20-Staaten knapp über 80% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP), und des globalen CO2-Ausstoßes, 3/4 des Welthandels und rund 2/3 der Weltbevölkerung.
Die Mitglieder sind Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, die Republik Korea, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, die Türkei, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union. Spanien ist als ständiger Gast ebenfalls eingeladen.
Wladimir Putin hat seine Teilnahme abgesagt, statt ihm wird Außenminister Sergej Lawrow dabei sein, wie diverse Medien berichteten.
Charles Michel (Präsident des Europäischen Rates) und Ursula von der Leyen (Präsidentin der Europäischen Kommission) wurden bereits von Joko Widodo (Präsident von Indonesien) auf dem G20 Treffen begrüßt.
Der Präsident des Europäischen Rats (C. Michel) gab vorher bekannt:
(aus dem Englischen übersetzt)
“Dieser G20-Gipfel findet in einer ganz anderen Welt statt als unser Treffen im letzten Jahr in Rom. Russland, ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats und Mitglied der G20, greift die freie und souveräne Ukraine an. Russlands Krieg betrifft uns alle, egal wo wir leben, von Europa bis Afrika oder dem Nahen Osten.
Der beste Weg, die akute Lebensmittel- und Energiekrise zu beenden, ist, dass Russland diesen sinnlosen Krieg beendet und die UN-Charta respektiert.
Die Energiekrise schmerzt Familien, erhöht die Kosten für Unternehmen und destabilisiert die Energiemärkte weltweit.
Als G20 haben wir die kollektive Macht, aber auch die kollektive Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Welt über nachhaltige, sichere und erschwingliche Energie für alle verfügt. Sie wissen, dass wir in der EU unsere Übergangsstrategie zum Teil auf zuverlässiges und erschwingliches Gas gestützt haben, und wir müssen diese Strategie jetzt anpassen. Wir sind unseren Partnern dankbar, die uns geholfen haben, die dringende Versorgung sicherzustellen, aber die Preise müssen erschwinglich sein und wir müssen konkrete Maßnahmen ergreifen. In der EU sind wir dabei, unsere Abhängigkeit von russischer Energie schrittweise zu beenden. Wir sind dabei, unsere Energiequellen zu diversifizieren. Wir beschleunigen den Ausbau der erneuerbaren Energien und steigern unsere Energieeffizienz.
… ” Der ganze Beitrag von Charles Michael ist hier zu lesen (auf englisch).
Quellen / weiterführende Information:
- Foto: G2o Treffen in Bali, Indonesien 2022-11, Urheber: European Union (Pressefoto)
- https://www.consilium.europa.eu/de/meetings/international-summit/2022/11/15-16/
- https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/internationale-zusammenarbeit-g7-g20-/das-ist-g20-387324
- https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2022/11/15/remarks-by-president-charles-michel-before-the-g20-summit-in-bali/
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