Obst, Gemüse, Kühlprodukte, etc., welche nicht mehr im Laden verkauft werden können, sind dennoch gut genug, um noch auf dem Teller zu landen. Foodsaver retten sie und verteilen sie kostenfrei an Jedermann (Familien, Freunde, Nachbarn, Bekannte) – das ist gut fürs Portemonnaie und die Umwelt!

Aktuell engagieren sich in Deutschland 131.988 Foodsaver. Diese retten pro Tag im Durchschnitt 5.624 mal.

Die Lebensmittel werden an mehr als 1.000 öffentlichen Fairteilern geteilt, zudem privat bei den Foodsavern. Hier können Lebensmittel kostenfrei für den Eigengebrauch abgeholt werden. Mehr dazu ganz unten.

Foto: In Reinfeld (Holstein) ist am 15.12.22 ein öffentlicher Verteiler eingerichtet worden. Er steht auf dem Marktplatz und wird gemeinsam von Reinfelder Foodsavern und der lokalen Tafel betrieben. Schüler der Berufsschule in Bad Oldesloe haben den Schrank, im Rahmen ihres Praxisunterrichts, gebaut; Bauhofsmitarbeiter der Stadt haben ihn aufgestellt.

In Reinfeld (Holstein) ist gerade erst (15.12.22) ein öffentlicher Verteiler eingerichtet worden. Er steht auf dem Marktplatz


Mission der Foodsaver: Lebensmittel retten

Was außen nicht mehr gut aussieht, kann trotzdem noch lecker sein.

Rund 30% der genießbaren Nahrungsmittel werden in Deutschland vernichtet; weltweit werden ca. 50% der produzierten Nahrungsmittel verschwendet – das Schritt für Schritt entlang der Wertschöpfungskette. Und das, obwohl viele, viele Menschen zu wenig Geld für Lebensmittel haben.

„Wieso wird soviel weggeworfen und auf der anderen Seite überlegt, wie für die (zu-) vielen Menschen auf der Welt alternative Nahrungsmittel gefunden werden?“ fragte Sophie aus Reinfeld (Holstein) die Redaktion. Sie ist 14j und hatte zu einem Schulprojekt gerade gelesen, dass sogar Quallen aus dem Meer bald gegen all den Hunger helfen sollen. Zum Glück gibt es beim Foodsharing überwiegend Obst, Gemüse, Brot, Kühlprodukte wie Joghurt, Milch, Käse, etc und manchmal auch Tierfutter, Kosmetika, und so weiter.

931 Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen Jahr für Jahr auf dem Müll und gleichzeitig hungern weltweit bis zu 828 Millionen Menschen.

Das Drama neben der Verschwendung ist: die Umwelt wird durch die Landwirtschaft anteilig völlig umsonst belastet; es könnte ohne Ende Wasser gespart und weniger CO2-Gase produziert werden, etc.. In der Summe könnte viel für den Klimaschutz getan werden, wenn weniger Lebensmittel verschwendet werden würden. Zwar sorgen mittlerweile Digitalisierungs-Maßnahmen in der Landwirtschaft dafür, dass auf dem Feld und bei der Ernte weniger „Abfall“ entsteht und die Ressourcen wie Wasser besser genutzt werden. Aber die Verschwendung und Umweltbelastungen sind immer noch sehr groß – weltweit.


Jeder Bürger kann dafür sorgen, dass bis zu 90% weniger Lebensmittel verschwendet werden. Zuhause und über gemeinnützige Organisationen.

Zu den Gemeinnützigen, welche Lebensmittel vor dem Wegwerfen retten, gehören die “Tafeln” und die “Foodsaver” vom “Foodsharing-Verein“. In der Regel gibt es feste Tage und Zeiten, an denen Foodsaver zu den Betrieben fahren und dort Lebensmittel abholen. Manchmal gibt es aber auch “Notfälle” – z.B. technische Ausfälle von Kühlhäusern, weshalb manchmal schnell gehandelt werden muss, das jederzeit.

Den Foodsharing-Verein gibt es Bundesweit. Er hat klare Regeln. Retter, welche Lebensmittel, etc bei den Betrieben abholen, müssen Mitglied sein.

Auch Geflüchtete können Lebensmittel retten, damit der Umwelt helfen und profitieren.

Foodsharing ist für alle da: die abgeholten Lebensmittel werden von den Rettern selbst verbraucht und/oder in Fairteiler gebracht. Dort kann Jeder sich etwas abholen. Oft sind das Familien-Mitglieder, Freunde und Nachbarn, Bekannte der Lebensmittel-Retter (englisch: foodsaver), aber auch andere Leute – mit Bedürftigkeit oder sich in Not befinden, hat das nichts zu tun! Erstes Ziel ist das Retten von Lebensmitteln. Niemand braucht sich schämen, dass er gerettete Lebensmittel abholt, ganz im Gegenteil! Foodsharing ist befreit von solchen Vorurteilen (anders als bei den Tafeln) und jeder kann mitmachen!

Auch ukrainische Geflüchtete können bei FAIRteilern von Foodsharing kostenlose Lebensmittel bekommen – und tun dabei indirekt etwas Gutes für die Umwelt. Alle Volljährigen können auch selbst zu Foodsavern werden, wenn sie möchten.


Es gibt private und öffentlichen Fairteiler, wo Lebensmittel kostenfrei für den Eigengebrauch abgeholt werden können!

Private Fairteiler sind bei den Rettern Zuhause. In der Regel gibt es zu jedem Fairteiler eine WhatsApp-Gruppe, in der mitgeteilt wird, wann es Etwas zu Retten gibt. In 23858 Reinfeld gibt es z.B. mittlerweile 4 private Fairteiler.

Um herauszufinden, wo die sind und um in eine Whatsgruppe zu kommen, frage am besten per E-Mail in dem Foodsharing-Netzwerk in der Region, wo Du wohnst. Schau hier auf Liste, welche nach Bundesländern sortiert ist.

Öffentliche Fairteiler sind für Jedermann zugänglich. Diese können auf der verlinkten Karte gesucht und gefunden werden. Wann dort Lebensmittel vorhanden sind, kann keiner sagen. Man muss sie im Blick behalten – tatsächlich stehen dort oft Leute und warten darauf, dass Foodsaver Lebensmittel bringen. Das ist natürlich weniger komfortabel, als bei den privaten Fairteilern.


Quellen:

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