Depressionen durch Krieg & Dunkelheit?
Der Himmel hängt scheinbar tief; dunkel und grau ist es draußen, kein Sonnenstrahl dringt durch die Wolken. Das fehlende Licht reicht vielen Menschen schon, um traurig und depressiv zu werden. Doch wie geht es Menschen nach der Flucht? Menschen, welche ihr Zuhause verloren haben und die Sprache im neuen Land nicht verstehen? Wenn Familie und Freunde noch in Gefahr schweben?
Eine Depression (von lateinisch deprimere „niederdrücken“) ist eine psychische Krankheit, die bei jedem Menschen unerwartet, eine kurze Zeit oder über viele Jahre auftreten kann. Die Patienten fühlen sich sehr niedergeschlagen, verlieren ihre Interessen und sind erschöpft und antriebslos. Es gibt leichte, mittelgradige und schwere depressive Episoden. Nicht jede ist gleich ein Drama, sondern wird mit der Zeit einfach so wieder verschwinden. Aber: Wenn die Depression beispielsweise nicht auf ein Ereignis, wie Flucht, Tod eines geliebten Menschen, oder so zurück zu führen ist, sondern wirklich “krankhaft” ist und über längere Zeit besteht, sollte sie ernst genommen und medizinisch behandelt werden. In Deutschland werden solche Behandlungen und Medikamente auch von der Krankenkasse bezahlt.
The Show must go on?
Jeden kann es treffen und es gibt auch viele Berühmtheiten mit Depressionen, ein Beispiel hierfür ist Robin Williams, der einmal auf die Frage: “Are you okay?” antwortete: “All it takes is a Beutiful fake smile to hide an injured soul and they will nerver know how broken you really are!” Wie er sagte, verstecken sich viele Menschen hinter einer Maske und tun so, als wären sie glücklich, obwohl sie in echt “depri” sind. Depressionen sind deshalb manchmal schwer zu erkennen.
Doch Viele sehen einfach nur traurig aus.
Der Gesichtsausdruck sagt möglicherweise alles. Der Blick von depressiven Menschen wirkt mutlos, todtraurig, überhaupt nicht lebhaft. Ein weiteres Anzeichen für Depressionen ist, dass die Betroffenen oft negative Ausdrücke benutzen in denen oft Wörter wie Tod, Schmerz oder Kummer vorkommen. Ein anderes Anzeichen ist, dass sie körperlich erschöpft sind und scheinbar keine Kraft zum Leben haben. Einige sind lieber allein und schirmen sich von der Außenwelt ab. In einigen sehr schlimmen Fällen flüchtigen die Opfer sogar in eine Traumwelt, wodurch sie die echte Welt, das Belastende, nicht mehr wahrnehmen.
Spürbare Symptome von Depressionen sind:
- innere Leere / Hoffnungslosigkeit
- alles ist egal und/oder mega traurig
- sozialer Rückzug -> man will mit niemanden was zu tun haben
- vermindertes Selbstvertrauen
- Gereiztheit und Aggressivität
- Ängste, Konzentrationsmangel
- keine Lust auf Schule, Arbeit oder Freizeitvergnügungen
- tageszeitabhängige Schwankungen des Befindens
- psychosomatische Beschwerden (z.B. Kopfschmerzen, bei Kinder oft Bauchschmerzen)
Tatsächlich gehören Depressionen auch im jungen Alter zu den häufigsten psychischen Krankheiten. Bei Jugendlichen aber deutlich öfter, als bei kleinen Kindern.
Im Diagramm rechts ist leicht zu erkennen, dass Jugendliche während der Pubertät besonders häufig depressiv sind. Dann spielen Hormone verrückt, es gibt Identitätsprobleme (wer bin ich? m/w/d ?), etc und lösen Depressionen aus.
Doch: In den letzten Jahren sind generell erheblich mehr Menschen depressiv geworden – durch Corona, durch die Angst, selbst tödlich zu erkranken oder dass die Großeltern sterben; alles zu verlieren (selbständige Eltern …) und wegen all der Lockdowns, in denen Viele einsam waren.
Manche Jugendliche werden aber auch depressiv, weil sie eine schlechte Kindheit in Form von Gewalttaten oder Mobbing erlebt haben. Und ziemlich sicher werden nicht alle aus der Ukraine geflüchteten Menschen ihr Erlebnisse einfach so wegstecken. Neben traumatisierenden Erlebnissen, kann der Verlust der Heimat und das zurückgebleiben geliebter Menschen bereits Depressionen auslösen.
Aber, was Viele nicht wissen:
Es gibt auch “Winter-Depressionen”, die durch Vitamin-D3-Mangel entstehen (zu wenig Sonne) – hier kann relativ schnell und einfach geholfen werden (frage einen Apotheker oder siehe online – da gibt es Vitamin D3-Tropfen).
Gespräche und viel Licht (Sonne) können helfen.
Betroffenen hilft es vielleicht schon, wenn sie mit Jemanden darüber reden und ihre Gedanken teilen können. Für solche Menschen sind in ihrer Depressivphase der Beistand der Familie und Freunde sehr wichtig. Ist es “nur” eine Winterdepression, warte nicht bis zum Frühjahr, sondern gehe regelmäßig raus an Luft und Sonne. Vielen Betroffenen hilft auch der Umgang mit Tieren – vielleicht kennst Du jemanden mit Hund und kannst mit spazieren gehen? Oder vielleicht hilfst Du im Tierheim aus – die Fürsorge, die Betroffene den Tieren geben, hilft ihnen selbst auch.
Für tiefergehende, manifestierte Depressionen kann eine Gesprächstherapie bei einem Psychologen oder Kinder- und Jugend-Therapeuten helfen und ist vielleicht auch dringend erforderlich. Natürlich gibt es auch Medikamente (Anti-Depressiva) gegen Depressionen. Die wirken aber völlig unterschiedlich, manche beruhigen die Nerven, andere verändern die Hormone. Leider gibt es auch Medikamente, die abhängig machen können. Deshalb müssen solche Behandlungen wirklich gut durchdacht und ein guter Arzt oder Psychologe gefunden werden, was in Deutschland leider nicht leicht ist. Es gibt viel zu wenige davon, ukrainisch Sprechende sowieso kaum, siehe Beitrag dazu.
Link-Tipps / Hilfe findest Du zum Beispiel hier:
- Nummer-Gegen-Kummer, hier speziell für Ukrainer:innen siehe Link, sowie über das Kinder- und Jugendtelefon Tel. 116 111
- Telefonseelsorge, per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123, per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de
- Deutsche Depressionshilfe, Telefon 0800 / 33 44 533
Bitte beachte: Dies ist kein wissenschaftlicher Artikel und stellt keine medizinische Beratung dar. Er kann den Rat von Ärzten und Psychologen keinesfalls ersetzen.
Quellen-Angaben: netdoktor.de, Destatis,Deutsche Depressionshilfe
Ein Youtube-Video dazu:
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!